Michael Kugler: Orff-Schulwerk / Elementare Musik- und Bewegungserziehung / Elementare Musik- und Tanzpädagogik

Online-Lexikon der Orff-Schulwerk Gesellschaft Deutschland e.V.

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Copyright 2019 by Michael Kugler

Der Autor dieses Online-Lexikons behält sich alle Auswertungsrechte an sämtlichen Inhalten durch Print-, Audio-, Video-, elektronische und digitale Medien sowie das Recht auf Übersetzung in andere Sprachen ausdrücklich vor. Wörtliche Übernahmen von Textpassagen müssen als Zitate gekennzeichnet werden. Andere Autoren zeichnen ggf. ihr Copyright am Ende ihres Artikels.

Das Lexikon erscheint zunächst als Text, denn die Beschaffung von zum Teil geschützten Bildmaterial wird noch einige Zeit dauern.

Einführung

  1. Initiative der Orff-Schulwerk Gesellschaft Deutschland (OSG)

Das Online-Lexikon möchte auf der Website der OSG einen neuen Akzent setzen, denn die OSG versteht sich als Fachverband, der seine Aufgabe darin sieht, seine Mitglieder im Hinblick auf praktische Fähigkeiten und theoretische Grundlagen fortzubilden. Dieses Fachlexikon soll eine wichtige Ergänzung zu Kursen und Praxishilfen bilden. Die Auseinandersetzung mit anderen Konzeptionen, die unübersichtliche terminologische Vielfalt der Musikpädagogik sowie der Rechtfertigungsdruck der ästhetischen Fächer gegenüber der Öffentlichkeit erfordert zunehmend eine klare, differenzierte, wissenschaftlich fundierte Terminologie.

 

  1. Theoriebildung zum Orff-Schulwerk

Die theoretische Begründungsebene ist nicht die Stärke des OSWs. Das betrifft auch andere musikpädagogische Konzeptionen wie die Methode Jaques-Dalcroze und die Kodály-Methode.  Alle drei gehen auf Künstler-Pädagogen zurück, bei denen die Theorie einem intuitiv gefundenen Handeln als Erklärungsversuch nachgeordnet ist. Die Begriffsbildung zum Orff-Schulwerk / Elementare Musik- und Tanzpädagogik (EMTPäd) beginnt bereits in den frühen 1930er Jahren mit den weitgehend unbekannten Aufsätzen von Carl Orff und setzt sich mit den drei Jahrbüchern des Orff-Instituts am Anfang der 1960er Jahre fort. Die theoretischen Arbeiten nehmen mit den Büchern von Werner Thomas, der Orff-Dokumentation, den Kongressberichten der Schulwerk-Symposien und Aufsätzen in verschiedenen Zeitschriften zu. Seit den 1990er Jahren kommen immer mehr wissenschaftliche Veröffentlichungen dazu. Daraus ergibt sich für Pädagoginnen und Pädagogen die Frage, wie eine Teilhabe an diesem Wissen ohne ein langwieriges Studium der Primärliteratur möglich ist. Ein Ziel des Lexikons liegt im Hinblick auf die historische und pädagogische Dimension darin, zahlreiche Ungenauigkeiten und Fehlinterpretationen richtig zu stellen, die seit den 1970er Jahren dem Verständnis des Schulwerks sowie seiner Weiterentwicklung in der Elementaren Musik- und Tanzpädagogik schaden.

 

  1. Konzept und Adressaten

Der Konzeption OSW / EMTPäd fehlt ein Lexikon, das über die wichtigsten Begriffe gründlich Auskunft gibt. Vor allem das Wissen über historische, musikanthropologische, sozialhistorische und pädagogische Aspekte, das seit ca. 1990 erarbeitet wurde, ist viel zu wenig verbreitet. Das betrifft z.B. die Verflechtung von Orffs Idee des Elementaren mit der Rhythmus- und Tanzbewegung (1890 bis 1930), die Basisarbeit in der Günther-Schule, Orffs theoretischen Aufsätze der Jahre 1931 bis 1933, Keetmans kompositorische Arbeit, die Publikationen von Wilhelm Keller, Hermann Regner, Barbara Haselbach, Ulrike Jungmair, Manuela Widmer und anderen sowie die Entstehung und Rezeption der OSW-Konzeptionen „Musik für Kinder“, „Elementare Musik- und Bewegungserziehung“ und „Musik- und Tanzerziehung zunächst bis zum Beginn der 1980er Jahre. Die Erweiterung bis in die Gegenwart ist geplant.

Das Lexikon möchte grundsätzlich alle Musikpädagogen/innen erreichen, vor allem aber diejenigen, die mittel- oder unmittelbar mit dem OSW arbeiten oder ihre Methodik unter die Sammelbegriffe Elementare Musik- und Bewegungserziehung, Elementare Musik- und Tanzpädagogik oder Elementare Musikpädagogik einordnen. Es soll außerdem die Dozenten der ausbildenden oder weiterbildenden Institutionen erreichen, denen an einer klaren Terminologie gelegen ist. Der Anspruch, dass die Artikel wissenschaftlichen Standards genügen sollen, verlangt, dass die Länge der Texte deutlich über das hinausgeht, was man von einem rasch informierenden Lexikon erwartet. Deshalb kann das Lexikon auch als eine Art Handbuch mit alphabetischen Schlagworten gesehen werden und zur allgemein informierenden Lektüre benützt werden. Das Konzept verlangt Literaturangaben, um die Nachprüfbarkeit der Angaben zu sichern. Um die Texte dennoch so kurz wie möglich zu halten, werden die wörtlichen Zitate in Anführungszeichen mit Autorenname, Jahreszahl und Seitenzahl nachgewiesen. Die vollständigen bibliographischen Angaben finden sich im Literaturverzeichnis zum OSW auf der Website der OSG bzw. auf der Website der Carl Orff-Stiftung (COS). Am Ende des einzelnen Artikels ist unter „Weitere Literatur“ nur die Literatur vollständig angegeben, die nicht im allgemeinen Literaturverzeichnis der OSG und COS aufgeführt ist. Angaben mit Autor und Jahreszahl, aber ohne Seitenzahlen weisen auf inhaltliche Beziehungen hin und entsprechen dem üblichen Hinweis „vgl.“ in wissenschaftlichen Veröffentlichungen.

 

  1. Rezeption, Formales

Der Vorteil dieses Internet-Lexikons liegt in seiner Unabgeschlossenheit. Daraus ergeben sich Möglichkeiten zur Interaktion. Artikel können aktualisiert und der Fachentwicklung angepasst werden. Außerdem besteht die Möglichkeit, aus dem Kreis der Benutzer Anregungen zu bekommen, die zur Verbesserung oder Ergänzung beitragen. Rückmeldungen werden erbeten unter m.kugler@lrz.uni-muenchen.de

Die formalen Eigenschaften dieses Online-Lexikons entsprechen nicht dem eines perfekt redigierten Lexikons in Buchform. Es behält seinen Adhoc Charakter, ohne dass damit eine spätere Buchveröffentlichung ausgeschlossen wäre. Wörtliche Zitate aus Quellen werden mit Anführungszeichen zitiert, ebenso Titel von Veröffentlichungen und Kompositionen. Fachbegriffe erscheinen im Kursivdruck, aber nur beim ersten Auftreten in einem Artikel. Auch Hervorhebungen bekommen Kursivdruck. Mit dem Zeichen > wird auf einen anderen Artikel hingewiesen. Es kann allerdings gerade in der Anfangszeit des Lexikons öfter vorkommen, dass der betreffende Artikel noch nicht erschienen ist.

Abkürzungen für häufig verwendete Bezeichnungen:

AOSA                         American Orff Schulwerk Association

COS                            Carl Orff-Stiftung Dießen am Ammersee

EMP                            Elementare Musikpädagogik

MfK                            Musik für Kinder

EMBErz                      Elementare Musik- und Bewegungserziehung

EMTErz                      Elementare Musik- und Tanzerziehung

EMTPäd                      Elementare Musik- und Tanzpädagogik

MJD                            Methode Jaques-Dalcroze

OSG                            Orff-Schulwerk Gesellschaft Deutschland

OSW                           Orff-Schulwerk

OZM                           Orff-Zentrum München

 

Geretsried im Herbst 2019     Prof. Dr. phil. habil. Michael Kugler